Freitag, 31. Mai 2013

IVANHOE - Systematrix

Band: Ivanhoe
Album: Systematrix
Spielzeit: 56:50 min
Plattenfirma: Massacre Records
Veröffentlichung: 24.05.2013
Homepage: www.ivanhoe.de

Nach 5-jähriger Ruhepause kehren die deutschen Prog-Metal Veteranen IVANHOE mit Ihren neuen Werk „Systematrix“ zurück. Seit dem Weggang des langjährigen Gitarristen und Songschreibers Achim Welsch hatte Gründungsmitglied und Bassist Giovanni Soulas den Löwenanteil der neuen Kompositionen zu tragen und dass „Systematrix“ eine schwere Geburt war legt nicht nur die lange Entstehungszeit nahe, sondern scheint auch in den durchweg düsteren und unnahbaren Tracks des Albums durch.

Der Opener und Titeltrack “Systematrix” legt gleich mit einem vertrackten Riff (in bester Tool-Tradition) los und auch im weiteren Verlauf des Albums wird mit einem unheimlich fetten Sound und verschachtelten Riffwänden ordentlich auf dicke Hose gemacht. Der Haken hierbei ist allerdings, dass bei all dem Schall und Rauch die Hooklines weitestgehend auf der Strecke bleiben. Fronter Mischa Mang, der seit 2001 zur Band gehört und bereits einige Erfahrung aus dem Musical-Bereich in die Band einbringt, ist zweifellos ein fähiger Sänger der stimmlich äußerst variabel ans Werk geht und sowohl tiefe Lagen als auch metallisches Powerknurren meistert. Die Schwächen liegen aber in den viel zu selten wirklich zündenden Melodien – selbst nach unzähligen Durchläufen ist bei mir so gut wie nichts hängengeblieben. Können Songs wie „Human Letargo“ oder das über 3 Tracks verteilte, ambitionierte „The Symbiotic Predator“ noch mit teils nachvollziehbaren Strukturen und Melodiebögen aufwarten, so geht einem Großteil des Albums leider auf halber Strecke die Puste aus. Das etwas an Queensryche (zu Operation Mindcrime Zeiten) erinnernde „Madhouse“ fährt im Schlusspart einige großartige Melodien auf. Zuvor muss man sich aber leider durch einige Minuten halbgare, theatralische Spoken-word Parts durcharbeiten.

Schwierig, schwierig. Richtig warm bin ich mit der Scheibe nicht geworden. Handwerklich ist das alles richtig gut, aber der letzte Funke will nicht so recht überspringen. Das liegt in erster Linie an dem gewöhnungsbedürftigen, eigenwilligen Gesang und dem Fehlen zwingender Arrangements und Melodien. Insgesamt wirkt die Scheibe zerfahren und hat mich unschlüssig zurückgelassen. Fans der Band und abenteuerlustige Prog-Metal Wühlmäuse sollten sich daher den ein oder anderen Song vor dem Kauf in Ruhe anhören.

WERTUNG:





Trackliste:

01. Systematrix
02. Human Letargo
03. Tin Cans Liberty
04. War Of The Centuries
05. Madhouse
06. Learning Path
07. Walldancer
08. The Symbiotic Predator - Seduction
09. The Symbiotic Predator - Resolution
10. The Symbiotic Predator – Late Recognition
11. Brokers Lingua Nera
12. Symbols Of Time

Mario


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